Unser neuer Kindergarten

Unser neuer Kindergarten

Nicht nur ich verbringe nun seit Anfang März wieder meine Vormittage in Villarrica, sondern natürlich auch der Sohnemann. Denn nach den fast 3-monatlichen Sommerferien hat für ihn auch der Kindergarten wieder begonnen. Nachdem er ja letztes Jahr in dem Montessori Kindergarten war, haben wir nun dieses Jahr auf die deutsche Schule, wo der deutsche Kindergarten angekoppelt ist, gewechselt. Eigentlich waren wir, allen voran unser Kleiner, total glücklich mit dem Kindergarten, jedoch mussten wir wechseln, wenn wir jemals einen Platz an der deutschen Schule bekommen wollten. Und das wollten wir irgendwie schon, vor allem, weil wir nunmal Deutsche sind und dort die Kultur und Traditionen gelebt werden und auch, weil es wenige Alternative gibt. Denn leider ist das öffentliche Bildungssystem sehr sehr schlecht in Chile und die wenigen alternativen Privatschulen, wie Walddorf oder eine Schule nach skandinavischem Bildungssystem, gehen nur bis zur 4. Klasse. 

Der Kindergarten der deutschen Schule
Der Kindergarten der deutschen Schule

Die deutsche Schule in Villarrica gibt es seit vielen Jahren und wurde von deutschen Einwanderern gegründet. In jeder Klassenstufe gibt es eine Klasse mit maximal 25 Schülern. Los geht es mit 3 Jahren in der Spielgruppe, dann kommt der Kindergarten mit Prekinder und Kinder und dann startet die eigentliche Schule. In der Spielgruppe starten 19 Kinder und bereits im Prekinder wird auf 24 bzw 25 Kinder aufgestockt, so dass ab dem Zeitpunkt die Klassen voll sind. Und diese Klassen bleiben dann bis zum Abitur zusammen. Ältere Kinder werden dann nur noch aufgenommen, wenn ein Platz durch Umzug o.ä.frei wird. Aus diesem Grund mussten auch wir uns so früh dort bewerben. Das Bewerbungsverfahren ist sehr sehr umfangreich und startet bereits im April des vorherigen Jahres. Nach Abgabe des Antrags gibt es im Juli Beobachtungstage der Kinder. Am ersten Tag mit Mama oder Papa, am zweiten Tag alleine. Dort werden die Kinder bezüglich ihrer sozialen, motorischen und sprachlichen Fähigkeiten in Augenschein genommen und ihnen wird gezeigt, wie so ein Tag im Kindergarten abläuft. Auf die 5 verfügbaren Plätze hatten sich, neben uns, noch fast 20 andere Familien beworben. Am ersten Tag war ich mit dabei, der Sohnemann begeistert, so dass er am zweiten Tag ohne Probleme auch alleine blieb und sich danach beschwerte, dass es viel zu kurz war. Dann gab es ein Gespräch mit den Eltern und der Kindergartenleitung und schließlich noch ein Gespräch mit dem Vorstand der Schule. Im Anschluss daran bekamen wir jedoch weder eine Zu- noch Absage, sondern mussten uns bis Ende Oktober gedulden. Eigentlich rechneten wir uns nicht viele Chancen aus, denn die Plätze an der deutschen Schule sind begehrt und werden nach einer Prioritätenliste vergeben, wobei die deutsche Staatsangehörigkeit nicht an erster Stelle steht. Wichtiger ist, ob die Eltern schon an der Schule waren, oder die Eltern Lehrer an der Schule sind oder man schon Geschwister an der Schule hat. Dann kommt erst, ob man deutsch bzw deutschsprachig ist. Umso überraschter waren wir, als wir dann tatsächlich die Zusage erhielten. 

Im Kindergarten

Und so geht unser Kleiner nun in den Prekindergarten der deutschen Schule. Jedoch ist er der einzige Deutsche seines Jahrgangs, all seine anderen deutschsprachigen Freunde sind entweder in dem Kurs über oder unter ihm. In dem Kindergarten wird aber sowohl deutsch als auch spanisch gesprochen und zumindest gibt noch 2,3 andere Kinder in seiner Gruppe, die deutsch verstehen. Ähnlich wie im Montessori Kindergarten gab es keine Eingewöhnung mit den Eltern, sondern die Kinder blieben von Anfang an alleine. Zum Glück klappte dies ohne Probleme, zumindest die ersten 10 Tage. Dann wurde es ihm zuviel, denn hier waren auf einmal 24 neue Kinder, überwiegend Jungs, die nicht nur laut waren sondern auch schubsten, hauten und Ausdrücke benutzen, wo unser Kleiner zwar nicht wusste, was sie genau bedeuteten aber wohl, dass das nichts nettes war. Zum Glück halfen ihm die Betreuerinnen, bildeten kleinere Gruppen und brachten ihn mit Kindern zusammen, die auch deutsch verstanden und nicht ganz solche Rabauken waren. Schließlich freundete er sich mit einem Mädchen an, was auch neu in der Gruppe war. Mit ihr hatte er eine Bezugsperson, unterhielt sich problemlos auf spanisch und von da an ging es bergauf. Damit er schneller Anschluss findet, hatten wir ihn auch in zwei Arbeitsgemeinschaften nach dem Kindergarten angemeldet und wir haben uns nachmittags mit Kindern aus seiner Gruppe verabredet. Auch machen sie im Kindergarten wirklich tolle Sachen mit den Kleinen, die kein Kind gerne verpasst. So gab es einen Büchertag, Radltag, Schülertag (ein Ersatz für Fasching, da dies im Februar immer in den Ferien fällt), die Polizei war da, sie kochen, studieren Aufführungen für die Eltern ein und nächste Woche gibt es ein Laternenfest. Damit gefällt es ihm mittlerweile richtig gut, er hat neue Freunde gefunden, die Kinder akzeptieren ihn und wollen mit ihm spielen und er hat einige Einladungen für Spielenachmittage. Nun hat er das Problem, mit welchem Mädchen er mal heiratet (O-Ton) und das bereitet ihm des Öfteren Kopfzerbrechen!

Fahrrad-Tag im Kindergarten

Damit sind unsere Tage ziemlich ausgefüllt, mit der Sport und Natur AG und dem zusätzlichen Treffen von neuen Freunden. Häufig kommen wir erst zum Abendessen nach Hause, wodurch der große Mann viel alleine ist, meine Arbeit liegenbleibt und diese dann in die Abendstunden und, wenn möglich, auf das Wochenende verschoben wird. Aber schließlich wollen wir, dass sich auch der Jüngste unserer Familie wohlfühlt und seine Zeit mit Gleichaltrigen verbringen kann! Und so genießt der Kleine nun seine Kindergartenzeit und wir sind froh, dass es sich alles so geregelt hat.

Ein Gedanke zu „Unser neuer Kindergarten

  1. Wir finden es so schön, das wir auf der hohe bleiben was alles bei Euch passiert.
    Wir Lieber Much,waren auf Rügen für der Aufnahme von Santiago vs Ancora, da ist Eure Sohnemann geboren
    Uns jetzt geht er in der Kindergarten, Ja Ihr lieben wie der Zeit vergeht.. Liebe Grüße von Krystyna und Hans…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert