Ein kleines Update
Ein weiterer Monat ist ins Land gezogen, von daher ist es mal wieder Zeit für ein Update. Leider hat sich im Vergleich zu unserem letzten Beitrag an der Gesamtsituation im Land nicht viel getan, aber passiert sind natürlich dennoch einige Dinge.
Wir befinden uns weiterhin mitten im Corona Wahnsinn und wie es aussieht, wird sich daran auch so schnell nichts ändern. Das bedeutet konkret, dass in den Städten, in denen es eine höhere Anzahl von Infizierten gibt, immer noch, oder wieder, die komplette Quarantäne gilt. Die nächtliche Ausgangssperre gilt weiterhin landesweit und Kindergärten und Schulen sind noch immer geschlossen. Villarrica selber galt für einige Wochen Corona-frei, aktuell gibt es wohl wieder einen aktiven Fall, so wie das hier bezeichnet wird. Vor dem Ortseingang finden jedoch bereits seit Ostern Polizeikontrollen statt, die sowohl den Wohnsitz überprüfen, um zu vermeiden, dass Touristen in die Region kommen, als auch Sanitätskontrollen durchführen. Dazu zählen eine Messung der Körpertemperatur und das Auto wird von außen mit einem Desinfektionsmittel abgespritzt. In der Stadt selber laufen fast alle mit Masken herum, in Geschäften, Gebäuden und öffentlichen Verkehrsmittel ist das Tragen Pflicht. Glücklicherweise gab es bei uns nie einen kompletten Lockdown, so dass ein Großteil der Läden weiterhin geöffnet sind. Einige Restaurants bieten mittlerweile Speisen und Getränke zum Mitnehmen an, um wenigstens ein wenig Umsatz zu generieren. Auch sind einige Freizeitaktivitäten unter Einhaltung verschärfeter Hygienebedingungen und mit einer geringen Teilnehmerzahl wieder möglich. Sehr zur Freude meinerseits, so dass ich diese Woche das erste Mal nach 6 Wochen wieder nach Villarrica zum Sport gefahren bin. Der Mann kannte ja die Situation in dem Ort schon, für mich war es neu und befremdlich, durch die Kontrollen zu gehen, sich mit Leuten durch Masken zu unterhalten und vor allem die gedrückte Stimmung wahrzunehmen.
Das lag sicher auch an unseren Gästen aus der Schweiz, die ja bei uns gestrandet waren und die allerlei tolle Sachen mit ihm gemacht haben. Lange Zeit war nämlich eine Weiterreise für sie nicht in Sicht. So wurden Aufzüge fürs Baumhaus konstruiert, Tipis gebaut, gemalt und gebastelt. Und auch Ostern haben wir zusammen verbracht und wir denken, dem Jüngsten der Familie einen unvergesslichen Tag beschert. Über Eiersuche, eine Schnitzeljagd nach Schweizer Art und Osterfeuer war alles dabei. Da unsere Nachbarn zeitgleich mit uns in die freiwillige Quarantäne gingen, und hier im Gegensatz zu Deutschland kein Kontaktverbot herrscht, haben wir angefangen, uns wieder mit ihnen zu treffen – immer nur mit Erwachsenen ist für Kinder sicher auch nicht gesund. Und so waren auch sie beim Osterfeuer dabei, schließlich ist das seit Beginn unserer Zeit hier Tradition. Damit hatten wir alle einen tollen Tag, wenngleich dieser mit einem blutigen Sturz auf das Gesicht des Kleinen endete, was sich aber Gott sei Dank als weniger schlimm herausstellte. Nach 3 Tagen war alles wieder verheilt und vergessen – dank der Propolissalbe, die die Mama geschickt hatte.
Unsere Tage bestehen nun also seit Wochen aus ein wenig Kindergartenübungen daheim und ganz vielen Projekten rund um Haus und Garten. Die Männer haben von früh bis spät auf den verschiedenen Baustellen geschuftet (und tun es immer noch) und wir Frauen und der kleine Mann haben geholfen, wo leichtere Arbeiten anfielen. So war unser großes Ziel, unser Haus etwas wetterfester für den bevorstehenden Winter zu machen. Der Carport ist bereits fertig, der Anfang bei dem daran angrenzenden Windfang gemacht. Auch beim Haupteingang haben wir den verglasten Durchgang mit einer Tür geschlossen, so dass wir dort jetzt so etwas wie einen Wintergarten haben. Der selber muss noch aufgehübscht werden, aber die Tür ist bereits drin. Wie immer alles Marke Eigenbau vom Mann – schon verrückt, was alles mit eigenen Händen hier errichtet wird.
So auch das Gewächshaus, was wir nun fertiggestellt haben. Es fehlt nur noch die Tür, was uns aber nicht davon abgehalten hat, die ersten Pflanzen einzusetzen und auszusäen. Dieses Projekt hat sich zu einem Mammutsprojekt entwickelt und viel Kraft und Nerven gekostet. Nun hoffen wir, dass sich die Idee, die Nutzung der Erdwärme, auszahlt und wir uns auch im Winter mit Gemüse selber versorgen können.
Ein Gedanke zu „Ein kleines Update“
Wieder ein seht schöner und interessanter Beitrag, der uns wieder teilhaben lässt an eurem Leben . Das klingt ja weniger nach „mal runter fahren“, bei euch geht’s ja richtig los, so viele tolle Projekte, die ihr euch verwirklicht, sehr schön, da wird es auf keinen Fall langweilig, auch nicht für den kleinen Mann ?ganz toll und dickes Lob an alle?
Ich drück euch und uns die Daumen, dass alles bald wieder zur Normalität zurückkehrt und ihr auch wieder unbeschwert Gäste empfangen könnt.
Seid lieb gegrüßt und gedrückt von Müttli und bleibt schön gesund