Ein kleiner Blick zurück

Ein kleiner Blick zurück

Normalerweise lässt man das Jahr ja um Silvester herum Revue passieren. Da wir aber heute genau vor einem Jahr in unser Abenteuer gestartet sind, blicken wir heute schonmal zurück. Auf ein Jahr mit vielen Veränderungen, vielen Dingen, die wir zum ersten Mal gemacht haben, vielen Erlebnissen, vielen neuen Kontakten, einigen Rückschlägen und vielen Highlights.

Im November letztes Jahr wurde es ernst mit unseren Umzugsplänen. Zu dieser Zeit haben wir unsere Kisten gepackt, den Großteil unserer Sachen verkauft und verschenkt, die Wohnung ausgeräumt, gestrichen und all unsere Lieben verabschiedet. Und dann, genau am 22.11., sind mit unseren 6 Koffern, Taschen und allerlei Kleinkrams in das Auto zum Flughafen gestiegen, von wo es nach Paris und dann nach Santiago ging. Nach unserer Ankunft in Santiago, mit all unserem Gepäck, sind wir erst mal in der Stadt geblieben und die Tage bestanden aus den ganzen Erledigungen für die Firmengründung, Autokauf und dem Auslösen unsere Kisten aus dem Zoll, die per Luftfracht kamen. Außerdem trafen wir Freunde wieder und lernten neue Leute kennen, so dass wir Anfang an ein volles Programm hatten. Und dann ging es schließlich nach 10 Tagen, am 4.12., gen Süden und letztendlich nach Villarrica und auf unser Grundstück.

Unsere Zufahrt im Dez‘17
Unsere Zufahrt im Nov‘18

 

 

 

 

 

 

 

Wenn wir die Fotos vom damals mit dem heutigen Zustand vergleichen, dann hat sich doch einiges verändert und es wird deutlich, was wir alles so in dem letzten Jahr geschafft haben. Einzig, der Ausblick und der Vulkan sind unverändert – letzterer hatte sogar letztes Jahr etwa genauso viel Schnee, wie in diesem Jahr. Das erste große Projekt war damals die Bohrung nach eigenem Wasser und das Anlegen des neues Brunnens. Darauf folgten der Neuanstrich der Wände im Haupthaus und die Renovierung des Pools, bevor es Anfang Februar mit dem Bau der Gästehäuser losging. Angefangen bei dem Buddeln der Löcher für die Holzpfähle, über die ersten Balken und Wände bis hin zu den Dächern, die glücklicherweise vor dem Winter drauf waren. Während diese Dinge überwiegend von den chilenischen Arbeitern übernommen wurden, so sind wir seit unserer Rückkehr aus Deutschland größtenteils selber mit dem Fertigstellen der Häuser beschäftigt und von Früh bis Spät auf der Baustelle. Zusätzlich dazu haben wir das Haupthaus weiter nach unseren Vorstellungen umgebaut und sind dort vor einer Woche mit dem letzten großen Projekt, dem Umbau unserer Küche, gestartet. Zwischendurch haben wir unseren Garten umgestaltet, den Gemüsegarten angelegt, Familienzuwachs mit unseren drei Haustieren bekommen, Wasserrohrbrüche und Stromausfälle überstanden, zahlreiche Behördengänge absolviert und und und.

Unser Grundstück von oben 2017
Unser Grundstück von oben 2018

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rückblickend lässt sich sagen, dass wir wahnsinnig viel gelernt haben in den letzten 12 Monaten. Über das Leben in Chile, den Charakter und die Kultur der Chilenen, wie Behörden funktionieren (oder auch nicht), wie man Fliesen legt, Heizungssysteme installiert, Häuser verkleidet und Möbel baut aber auch über uns. In vielen Dingen haben wir wieder einen Schritt zurück gemacht und leben in viel weniger Luxus, aber es ist erstaunlich, an was man sich alles anpassen kann und wieviel weniger man eigentlich zum Leben braucht. Durch den Charakter der Chilenen mussten wir auch lernen, vieles gelassener anzugehen, mehr Geduld aufzubringen und sich über weniger Dinge aufzuregen. Zugegebenermaßen befinden wir uns bei eben diesen Dingen noch im Lernprozess, denn noch immer sehen wir viele Dinge zu gestresst oder dramatischer, als sie eigentlich sind. Und natürlich gab es genau dadurch auch im letzten Jahr immer wieder Situationen, in denen wir nicht mehr konnten, uns geärgert haben und teilweise verzweifelt sind. Aber meist hat uns dann ein Blick nach draußen oder ein entscheidender Schritt oder Erfolg auf der Baustelle wieder aufgebaut. Und natürlich haben wir nicht nur geackert in den letzten Monaten, sondern wir haben viele tolle Erlebnisse gehabt, spannende Menschen getroffen und konnten uns auch da unser Netzwerk aufbauen. Unser großes Glück sind unsere Nachbarn, die uns nicht nur auf der Baustelle unterstützen sondern auch so immer für uns da sind. Der Kleine ist auch angekommen, hat neue Freunde, fühlt sich richtig wohl im Kindergarten und ist mächtig gewachsen und ein richtiger kleiner, eigenständiger Bub geworden.

Wenn wir uns jetzt die Bilder von der Zeit vor einem Jahr anschauen, ist es einerseits unglaublich, wie schnell das Jahr vergangen ist. Andererseits ist der Umzug gedanklich schon so weit weg, dass es einem wieder länger vorkommt. Und natürlich wird man auch wieder sentimental, da es doch ein einschneidendes Erlebnis war und sich seitdem unser Leben komplett verändert hat. Wenngleich wir vor einem Jahr noch überhaupt keine Ahnung hatten, was auf uns zukommt und wie unser neues Leben sein wird. Aber wir können glücklicherweise sagen, dass wir unsere Entscheidung bisher nicht bereut haben, unser altes Leben nur in Bezug auf unsere Freunde und Familie vermissen, und wir uns hier in Chile sehr wohl fühlen und angekommen sind.

6 Gedanken zu „Ein kleiner Blick zurück

  1. Alles alles liebe zum 1-Jährigen!! Ihr macht das alles so toll und wir sind mega stolz auf auch, auch wenn wir euch hier sehr vermissen.. Hab euch lieb!

  2. Ist es wirklich schon(erst)ein Jahr her??
    -Schon-weil wir euch natürlich total vermissen und ihr sooo weit weg seid…-Erst-, weil es unglaublich ist,was ihr in dieser Zeit alles geschafft habt ??
    Wenn es für mich auch schwer ist, wichtig ist, dass ihr angekommen seid und euch dort wohl fühlt und dass es euch gut geht?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert