Badespaß auch im Winter

Badespaß auch im Winter

Während sich in Europa alle schon seit Wochen an herrlichem Sommerwetter und Sonnenschein erfreuen, haben wir hier in Chile Frost und winterliche bis maximal frühlingshafte Temperaturen. Nichtsdestotrotz haben wir seit gestern endlich auch wieder ein richtiges Badevergnügen – denn nach vier Monaten Baustelle ist nun unser privates Badezimmer fertig!

So sah es mal aus

Ende März ging es los, als von einem Tag auf den anderen sämtliche Anschlüsse gekappt und alles herausgerissen wurde. Seitdem wurde bei jeder Gelegenheit, und vorzugsweise an Regentagen, in dem Bad gearbeitet. „Vom Schreiberling zum Schreinerling“ (wie einer unserer Freunde es auf Facebook so schön bezeichnet hat) machte der Herr des Hauses sich größtenteils alleine an die Arbeit. Ohne jegliche Vorkenntnisse aber mit jeder Menge Motivation. Wenn man zurückblickt, dann waren es unendlich viele Arbeitsschritte, unzählige Stunden, leider auch jede Menge Rückschläge und unvorhergesehe Arbeiten, ein Haufen Material und viel Schweiß und Kraft, die in das Badezimmer gesteckt wurden.

Angefangen haben die Männer mit dem Herausreißen der Badmöbel und dem Herausklopfen sämtlicher Wand- und Bodenfliesen. Dabei hatten wir dann ziemlich schnell festgestellt, dass dahinter alles nass war und teilweise die Holzbalken durchgefault waren. Somit mussten die Wände mit neuen Balken gestützt werden. Dann wurden diese neu verkleidet, eine Feuchtigkeitsbarriere mit eingebaut, die Wasseranschlüsse verlegt, der Strom neu gelegt und dann wurde alles verspachtelt. Und dabei wiederum festgestellt, dass die Wände total schief sind und das eine große Herausforderung für das spätere Fliesenlegen darstellte. Vorher wurden noch neue Deckenplatten angebracht, was meinen Mann und unseren Cuidador alle Kraft kostete. Und irgendwann konnte dann tatsächlich mit dem Fliesenlegen begonnen werden.

Das Zuschneiden der Fliesen

Dazu wurden sich im Vorfeld ein paar Videos von bekannten deutschen Baumärkten auf YouTube angesehen und dann konnte es losgehen – nicht nachdem einige Fliesen erst mal zugeschnitten werden mussten. Denn auch wenn auf der Packung steht, dass die Fliesen 1,20m lang sind, so zählen dazu hier auch Längen von 1,19m, 1,175 oder 1,21m und alle Maße dazwischen und somit fehlte entweder immer wieder ein Stück oder es war doch zu lang. Die schiefen Wände, der ebenfalls unebene Boden und Fliesen, die beim Schneiden kaputt gingen und platzten, ließen den neuen Chef- Fliesenleger das ein oder andere Mal verzweifeln. Aber letztendlich war es geschafft! Nach dem Verfugen, der Installation der neuen Wasseranschlüsse, dem Anbringen der Badmöbel, dem Zusammenbau und Aufstellen der Duschwanne musste nun letztes Wochenende „nur“ noch gestrichen, der Türrahmen und die Deckenleisten angebracht und die Deckenlampen eingebaut werden. Da dieses Projekt komplett von meinem neuen Handwerkermeister alleine gestemmt wurde, kann es sein, dass ich noch einige Schritte in der Aufzählung vergessen habe, aber auch so war es schon ein riesiger Batzen Arbeit.

Die letzten Feinarbeiten
Das neue Bad – Ansicht 1
Das neue Bad – Ansicht 2

 

 

 

 

 

 

 

 

Herausgekommen ist ein wunderbares neues Badezimmer, in das man wieder gerne geht und auch wieder ein wenig verweilt. Ein paar Kleinigkeiten, ein paar Farbtupfer und Dekosachen fehlen noch, aber das tut im Moment dem neuen Badevergnügen keinen Abbruch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es in den letzen acht Monaten eher so war, dass man (ich voran) so wenig wie möglich Zeit im Bad verbracht hat und froh war, wenn man wieder draußen war. Nun haben wir, dank eines Heizkörpers, ein warmes Bad, welches sogar in der Früh noch etwas aufgewärmt ist – die Zeiten, wo man morgens in ein eiskaltes Badezimmer kommt sind, aufgrund der Isolierung, zum Glück vorbei. Auch haben wir eine neue Duschwanne, wo nichts durch die Feuchtigkeit schimmelt, eine tolle Regenbrause, nicht mehr nur eine Handdusche, die sich nie gescheit positionieren ließ, ein Waschbecken, mit einem Mischwasserhahn, und nicht mehr zwei Hähne für warm und kalt, Stauraum und jede Menge mehr. Wir fühlen uns darin richtig wohl und ich bin mächtig stolz auf meinem Mann, was er da so ganz alleine geschafft hat und wie toll das geworden ist! Damit ist unser neues Bad quasi sein Meisterstück und eine gute Basis und Erfahrung für die weiteren Badezimmer, die später noch in den Gästehäusern gebaut werden müssen. Aber dafür ist noch Zeit, in der Zwischenzeit stehen erstmal andere Sachen, wie das weitere Verkleiden der Gästehäuser mit Cantoneras und der Bau der Terassen an den Häusern, an. Auch wird das Bad, was wir bisher genutzt haben, nun noch rausgerissen und in eine Waschküche und Wäscheraum umgewandelt. Somit keine Zeit zum Ausruhen aber zumindest am Ende des Tages für eine warme und wohltuende Dusche im neuen Bad!

5 Gedanken zu „Badespaß auch im Winter

  1. Hi Much,
    ich habe ja früher auf dem Fussballplatz schon deine filigranen technischen Feinheiten bewundert, aber dass du nun auch noch handwerkliche Fähigkeiten an den Tag legst, fordert mir jegliche Anerkennung ab. Ich wünsche euch weiterhin gutes Gelingen bei eurem Vorhaben und vielleicht kann ich das ja mal vor Ort bewundern.
    Grüße aus der Münchener Heimat
    Logo

  2. Jippi. Endlich ein schönes Badezimmer und Much ist ein richtiger Hero. Wenn das so weiter geht, baut er Häuser. Ahhh würde euch so gern da jetzt besuchen.

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