Zurück auf der Baustelle

Zurück auf der Baustelle

Nach fast fünf Wochen Urlaub im Sommer, Treffen mit der Familie und vielen Freunden, vielen Ortswechseln, ein Leben aus dem Koffer, wenig Schlaf und vielen schönen Erlebnissen sind wir nun wieder dabeim angekommen. Bei der Ankunft am Flughafen in Temuco wartete herrliches Winterwetter mit Sonnenschein und unser Cuidador mit unserem Auto – das erste Mal nach einem langen Urlaub, dass wir nicht den ADAC rufen mussten, wobei es den hier eh nicht gibt, um die Batterie des Autos wieder aufzuladen. Auch unser Gepäck kam vollständig an und so ging es vollbeladen nach Hause.

Vollbeladen nach Hause

Wir hatten uns ja vorgenommen, möglichst wenig von dem Fortschritt der Baustelle zu erwarten, wenngleich verabredet war, welche Dinge gemacht werden sollen und wir eigentlich eine lange Liste mit Aufgaben sowohl unserem Bauleiter als auch unserem Cuidador übergeben hatten. Aber unser Gefühl hatte uns nicht getäuscht. Wie es nun mal (in Chile?) so ist, wird nicht gearbeitet, wenn keiner da ist, der alles kontrolliert und den Arbeitern auf die Finger schaut. Tatsächlich ist es kaum vorangegangen und ich würde behaupten, dass etwa die Arbeit von einer, maximal zwei Wochen in den fünf Wochen erfolgt ist. Immerhin ist in den Gästehäusern drinnen alles soweit mit dem Trockenbau fertig, die Dächer wurden teilweise weiter auf der Unterseite mit Holz verkleidet und ein Großteil der Fenster eingebaut. Angeblich hat es sehr viel geregnet, wodurch sich das Arbeiten schwierig gestaltet hatte. Das trifft sicherlich zu, aber uns wurde von den Nachbarn zugetragen, dass die Arbeiter gern mal den ganzen Tag Fußball auf der Wiese gespielt haben – so schlimm geregnet kann es also nicht haben. Unser Bauleiter hat nun die Arbeiter rausgeschmissen und durch neue ersetzt. Warum das jetzt erst passiert ist, und nicht schon früher, braucht man hier nicht zu hinterfragen.

Das Haupthaus in neuem Look

Unser Cuidador hat in der Zwischenzeit unser Haupthaus weiter mit Cantoneras (eine Art Holzvertäfelung) verkleidet und sich um das Haus und die Katzen gekümmert. Trotzdem er jeden Tag im Haus gefeuert hat, ist es drinnen recht kalt und kühl geworden. So war unser Olivenöl in der Küche fest geworden und die Klamotten in den Kleiderschränken waren alle feucht. Nach drei Tagen Vollgas-Heizen im ganzen Haus hat aber alles wieder seinen normalen Zustand.

Blick auf die Gästehäuser

Direkt am Tag nach der Ankunft haben wir das herrliche Wetter ausgenutzt und die Männer haben sich draußen in die Arbeit gestürzt, während ich drinnen mit Auspacken, Einräumen, Putzen und Waschen beschäftigt war. So wurde auf der Baustelle direkt bei den Gästehäusern weitergearbeitet und diese ebenfalls weiter außen verkleidet. Die Folge ist, dass unser Cuidador einen Tag pausieren musste und der Chef der Baustelle von argem Muskelkater geplagt ist, der das Wurstbrot in ein zentnerschweres Stück verwandelt, das kaum mehr den Weg zum Mund bewältigt. Parallel sind wir mit dem Fertigstellen unseres Badezimmers beschäftigt, ein paar Kleinigkeiten fehlen noch und dann können wir dieses hoffentlich Ende der Woche einweihen!

Unser erster Schnee(mann)

Entgegen aller Vorhersagen, dass Juli und August die regenreichsten und ungemütlichsten Monate hier sind, haben wir wunderbares Wetter. Am Sonntag hat es zwar tatsächlich in der Nacht geschneit und früh lag ein wenig Schnee, der zumindest für einen kleinen Schneemann und eine Mini-Schneeballschlacht gereicht hat, aber tagsüber erwärmt die Sonne die Luft auf gute zehn Grad und es ist herrlich. Daher blühen hier schon jetzt wieder Narzissen und Märzenbecher und wir haben von einer Freundin schon einen Blumengruß aus dem Garten im Esszimmer stehen. Da das Wetter so bleiben soll, kann bald auch der Ausbau des Gemüsegartens in Angriff genommen und mit dem Pflanzen begonnen werden. Damit machen wir da weiter, wo wir Anfang Juni aufgehört haben – weiterbauen, handwerkern, verschönern, einrichten und gestalten, schließlich wollen wir noch in diesem Jahr die ersten offiziellen Gäste begrüßen!

3 Gedanken zu „Zurück auf der Baustelle

  1. Wieder ein sehr schöner Beitrag-und trotz allen Verzögerungen-die Gästehäuser sehen ja schon richtig gut aus -alle Achtung,da habt ihr ja schon ne Menge geschafft.
    Dann drück ich mal die Daumen,dass alles weiter nach Plan läuft und ihr bald die ersten Gäste empfangen könnt

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