Unsere großen und kleinen Projekte

Unsere großen und kleinen Projekte

Sowohl in Deutschland als auch in Chile hat man oftmals das Gefühl, die Tage sind zu kurz und die Zeit rennt davon. So kommt es, dass uns unser Sohnemann auch regelmäßig fragt, ob es denn schon wieder abends und der Tag schon vorbei ist. Denn nicht nur wir haben viel zu tun sondern auch das jüngste Familienmitglied hat jeden Tag so seine Projekte und Pläne, die verwirklicht werden wollen.

Alle haben zu tun

Das Hauptprojekt, womit wir uns seit Anfang Februar beschäftigen, sind natürlich unsere Gästehäuser. Kurz hatte ich ja schon davon berichtet, aber heute nochmal etwas ausführlicher. Wir planen derzeit drei Häuser, die oberhalb vom Haupthaus liegen. Zeitmäßig wurde mit dem Bau pünktlich in der ersten Februarwoche gestartet. Wobei Bau nicht heißt, dass sofort losgebaut wird. Erst mal wurde der genaue Standort festgelegt und dann wurde alles vermessen und abgesteckt. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir feststellten, dass wir an dem Standort  tatsächlich ein Gefälle von bis zu zwei Metern haben. Damit werden unsere Gäste dann weit über dem Boden auf ihrer Terasse sitzen und einen wunderbaren Blick auf den See und den Vulkan genießen können. Wie letztens schon beschrieben, bauen wir auf Pfählen, so dass pro Haus 35 Löcher gegraben werden mussten, in welche dann die Pfleiler eingesetzt werden. Das ist auch das, wo die Arbeiter momentan dran sind, an dem Befüllen der Löcher mit Zement und dem Vorbereiten für das Einsetzen der Pfähle. Zu dritt kommen sie täglich in der Früh um 9 und sind, mit 2-ständiger Mittagspause, bis 17 Uhr beschäftigt. Entsprechend langsam geht es, in unseren Augen voran, aber was soll man machen.

Ein weiteres großes Projekt ist die Heizung im Haupthaus – die Gästehäuser werden mit Öfen und Gas für Warmwasser ausgestattet. Da wir bereits mehrfach vor dem verrregneten, ungemütlichen Wintermonaten gewarnt wurden, hatte dieses Projekt für uns oberste Priorität. Die Entscheidung, wie wir heizen, war nicht einfach, aber letztendlich haben wir uns für einen großen Biomasse Ofen entschieden, den wir mit Holz befeuern. Seit gut einer Woche sind die Handwerkwer da und reißen im Haus sämtliche Wände auf und Holzverkleidungen ab, da überall Heizkörper angebracht werden sollen. Ein Dreck und Staub, dass man teilweise kaum noch schauen kann und wir danach zu dritt fast 2 Stunden mit Putzen beschäftigt sind.

Chaos und Staub wohin man blickt

Vor dem Haus kommt dann ein riesiger Ofen hin, der täglich befeuert werden muss. Daher sind wir nun auf der Suche nach Feuerholz – in einem Land wie Chile, wo jeder damit heizt, kein Problem – sollte man meinen. Es ist jedoch nicht so leicht hier, trockenes Holz zu finden, denn die Chilenen nehmen es da nicht so genau. Wenn wir dann welches zu einem guten Preis bekommen, denn je weiter der Sommer verrinnt, umso teurer wird es, müssen wir das Holz irgendwie zu uns bekommen. Auch das ist nicht so einfach, denn wir benötigen eine ganze Menge, für ein Jahr rechnen wir mit 30 Kubikmetern. Dann sollte das Holz, im besten Fall, schon geschnitten sein, da wir sonst in den nächsten Wochen mit dem Holz hacken nicht mehr fertig werden. Und dann brauchen wir dafür einen Lagerplatz, eine Bodega, wie es hier heißt, den wir noch bauen müssen. Ich denke, dieses Projekt wird uns noch eine Weile beschäftigen.

Zusätzlich haben wir noch unseren Pool, den wir eigentlich noch gern im Sommer fertig bekommen würden. Es fehlt noch eine letzte Schicht Farbe, ein paar Regengüsse haben das Weiterarbeiten leider behindert, und dann das Wasser. Für letzteres brauchen wir jedoch unseren neuen Brunnen, der leider noch nicht final angeschlossen werden konnte. Nachdem erst der Stromkasten dafür fehlte, haben sie nun festgestellt, dass das Stromkabel, was extra dafür letzte Woche gelegt wurde, nicht passt und auch die Wasserleitungen müssen nochmal angepasst werden. Mal schauen, wenn wir das Projekt abschließen und tatsächlich Baden gehen können. Mit Glück hält das schöne Wetter bis in den April!

Ausbeute des heutigen Gartenrundgangs

Zusätzlich sind wir damit beschäftigt, das Haupthaus zu renovieren bzw Schäden auszubessern und die Außenansicht zu verschönern. So muss die Regenrinne erneuert werden und das ganze Haus möchten wir mit nativem Holz neu verkleiden. Dann brauchen wir neue Fensterrahmen und so weiter. Und auf mich und meinen kleinen Superbauern wartet der Garten, der im Moment mit vielen leckeren Brombeeren und Äpfen lockt, das Anlegen unserens Gemüsegartens und noch eine Übersetzungsarbeit für die Lodge einer neuen Freundin, die hier lebt.

Langweilig wird es keinem von uns, die Tage vergehen tatsächlich wahnsinnig schnell, aber trotz der vielen Arbeit haben wir Spaß und freuen uns über alle, auch noch so kleinen, Fortschritte. Irgendwann können wir euch dann hoffentlich auch von unserem ersten, tatsächlich abgeschlossenen Projekt berichten!

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