Unsere erste Saison

Unsere erste Saison

Da sind wir wieder! Es war lange still auf dem Blog, weil mir mittlerweile komplett die Zeit fehlte, hier mal wieder was zu schreiben, denn wir haben unsere erste Saison hinter uns! Es kommt uns so vor, als wäre ein Zug an uns vorbeigerauscht: auf einmal hatten wir Gäste und wir waren mittendrin in unserem neuen „Job“ und taten das, worauf wir ein Jahr lang hingearbeitet hatten. Und nun, Anfang März, ist wieder Stille eingekehrt, wir sind wieder zu dritt und fragen uns, was war das jetzt eigentlich? Aber von Anfang an…

Abendessen mit den Gästen

Nachdem es im Januar mit dem 50. Geburtstag und jeder Menge Überraschungsgäste losging, konnten wir Anfang Januar auch die ersten Gäste begrüßen. Jedoch lief es recht langsam an, so richtig gestartet sind wir eigentlich erst Mitte Januar. Auf einmal trudelten die Buchungen ein und es dauerte glücklicherweise nicht lange, bis wir bis Ende Februar mindestens immer eine Buchung hatten. Die meisten Reservierungen kamen dabei tatsächlich über Facebook – über dieses Medium wird hier unglaublich viel kommuniziert. Und, entgegen unserer Erwartungen, hatten wir viele Chilenen zu Besuch. Diese kamen jedoch an und suchten erst einmal vergeblich die Küche in den Gästehäusern. Denn in Chile ist es üblich, in Cabañas Urlaub zu machen, welche Ferienhäuser sind, und dort gehört auch eine Küche zur Grundausstattung. Nach anfänglicher Verblüffung und Skepsis, wie das denn werden soll, waren sie letztendlich alle begeistert. Denn hier ist es ebenso üblich, bei der Anreise den Schlüssel zu erhalten, zu zahlen und dann sieht man den Vermieter am letzten Ferientag wieder. Wir hingegen waren natürlich da, und das vor allem für die Gäste. Am Abend aßen fast alle immer bei uns, und wir verbrachten viele nette Stunden zusammen und lernten dabei viele spannende Menschen und ihre Geschichten kennen.

Fleißig bei der Arbeit

Innerhalb kürzester Zeit hatte sich bei uns die Aufgabenverteilung eingespielt: ich verantwortlich für Frühstück, Café und Kuchen sowie das Herrichten der Gästehäuser, mein Mann für das Einkaufen, Ausflugstipps, das Anheizen der Holzzuber und das Abendessen. Letzteres kam immer so gut an, dass er alle Hände voll zu tun hatte und so manches Mal in der Küche rotierte. Für die Chilenen war unsere Art zu kochen und unsere Gerichte völlig neu, aber sie waren total begeistert und aßen mitunter nicht nur abends bei uns, sondern auch mittags. Der kleine Herr des Hauses war wie immer überall dabei, beim Putzen, Frühstück machen und servieren, Holzzuber füllen und so weiter. Da wir immer wieder Gäste mit Kindern hatten, gab es regelmäßig Spielkameraden und neue Freunde! Aber es waren lange Tage, randvoll mit Arbeit, von früh um 8 bis abends 23 Uhr. Neben den Gästen hatten wir ja noch Haus und Garten instand zu halten, den Gemüsegarten, den alltäglichen Haushalt und den ganzen bürokratischen Kram. Auch kamen oft Leute einfach mal so vorbei. Touristen, die die Aussicht und ein Stück Kuchen alemán genießen wollten, was sich schnell rumsprach, so dass ich tatsächlich Bestellungen von kompletten Kuchen hatte, oder Freunde und Nachbarn auf einen Kaffee oder ein Bierchen.

Daher ging es etwa 6 Wochen lang rund, zu Hochzeiten hatten wir alle drei Häuser voll und 10 Gäste da! Aber wir fanden es toll und genossen es, endlich unseren Traum zu leben! Alle Gäste waren, ohne Ausnahme, super nett und wir denken, sehr zufrieden! Leider ist es jedoch so, dass sich die Besucherströme hier auf den Februar konzentrieren. Dann ist hier alles voll: Straßen, Läden, Hotels, Ausflugsziele, einzig die Supermärkte sind leergeräumt. Aber ab März ändert sich das schlagartig und es kommen viel weniger Leute. So auch bei uns. Wir hoffen aber, dass wir auch in der Nebensaison noch ein paar Gäste bekommen.

Rundflug über unsere Region

Im Moment ist es somit ruhig, wir hatten noch eine Woche Ferien ohne Gäste, konnten ausschlafen, Freunde besuchen und Ausflüge machen. Und wir hatten Zeit, die letzten Wochen Revue passieren zu lassen. Wir freuen uns sehr, dass neben den Gästen auch die ersten Besucher aus Deutschland (und Holland) da waren! Den Moment der Überraschung auf dem Rücksitz des Autos und zwei orange-gekleideter Gestalten, getarnt als offizielle Gäste, werden wir wohl nie vergessen! Und natürlich, dass die Mama da war, ein Highlight, auf das wir uns Wochen gefreut hatten, aber wo die gemeinsame Zeit leider viel zu kurz war!

Nun ist seit gestern wieder der Kindergarten losgegangen. Seit diesem Schuljahr sind wir an der deutschen Schule, an die der deutsche Kindergarten angekoppelt ist. Ohne Probleme ist unser kleiner Großer gestern gestartet! Nun heißt es wieder, täglich nach Villarrica fahren und ich habe wieder Zeit für administrative Dinge und das regelmäßige Schreiben von Blogbeiträgen!

4 Gedanken zu „Unsere erste Saison

  1. Da kann ich Deiner Mama nur recht geben! Chapeau!!!! Was ihr da geschaffen habt ist wirklich wunderschön. Und euer Gesicht, als ihr mich auf der Rückbank entdeckt habt, werde ich mein Leben nicht vergessen!! Ich wünsche, die Zeit die ihr jetzt genießen könnt, ist die Ruhe vor dem nächsten (An-) Sturm!!

  2. Ja, auch für mich ein Highlight und eine wunderschöne, viel zu kurze Zeit. So viele Hüte gibt es gar nicht, die ich vor euch ziehen muss- was ihr euch da in so kurzer Zeit geschaffen habt, einfach unglaublich schön.
    Nach der großen Mühe und Arbeit , die ihr hattet, tut euch jetzt eine kleine Auszeit auch mal gut ?
    Ich drück auf alle Fälle die Daumen (und bin mir sicher), dass die nächsten Gäste nicht lange auf sich warten lassen ?

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