Sommer in der Stadt

Sommer in der Stadt

Auf einmal war er da, der Sommer! Nachdem das Jahr regnerisch startete, haben wir nun seit drei Wochen herrliches Wetter mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Im Unterschied zu Deutschland gibt es hier keine lauen Sommernächte, sondern es kühlt in der Nacht schnell auf unter 10 Grad ab. Das hat den Nachteil, dass man abends nicht lange draußen sitzen kann, aber den Vorteil, dass man gut schlafen kann, da es nicht so heiß in den Räumen ist.

Baubeginn der Gästehäuser

Die letzte Woche gab es dann mal ein paar kurze Regenschauer, worüber wir uns tatsächlich freuen. Denn, wie überall, ist das Land und die Erde sehr trocken und da tut eine kurze Erfrischung und etwas Wasser allen sehr gut. Dadurch, dass das letzte Stück zu uns nach Hause eine unbefestigte Straße ist, stauben wir jedes Mal komplett ein und im Auto befindet sich mittlerweile eine millimeterdicke Sand- und Staubschicht. Putzen ist wenig sinnvoll, denn nach einer Fahrt in die Stadt sieht das Auto, und auch im Auto, wieder genauso aus wie vorher. Im Haus ist es ähnlich – Staub wischen erübrigt sich, denn innerhalb kürzester Zeit kommt der Staub wieder.

In Villarrica hat sich mit dem Sommerbeginn ein großer Wandel vollzogen. Nach den Feiertagen zu Weihnachten und Neujahr war die Stadt auf einmal wie ausgewechselt. Es gibt Geschäfte, wo vorher nur trostlose Schaufenster waren und an wirklich jeder Ecke gibt es casas oder cabañas (Häuser und Ferienwohnungen), die man mieten kann. Schon am Ortseingang stehen die ersten Vermieter und halten Schilder mit Vermietungsangeboten hoch. Jeder, der irgendwo ein freies Bett hat, bietet dieses den Touristen an. Einige ziehen für die Sommermonate in ihre Garage und vermieten ihr Haus, um das Sommergeschäft mitzunehmen. Die Stadt ist voll und mit dem Februar hat die Zahl der Besucher nochmal zugenommen. Volle Straßen, Restaurants, Geschäfte und am Strand in der Stadt reiht sich ein Sonnenschirm an den nächsten. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte und an der Costanera jede Menge Attraktionen. Entsprechend haben die Preise auch angezogen und wir haben schon den Tipp bekommen, möglichst wenig Anschaffungen zu tätigen, da man in allen Bereichen um einiges mehr zahlt.

Parkgebühren in Villarrica (Verano = Sommer)

Ein weiterer Nebeneffekt der Hochsaison ist der Stau. Wenn wir in der Früh in die Stadt fahren, kommen wir problemlos bis vor die Tore von Villarrica – ab da müssen wir uns dann in die Autoschlange einreihen. Im Schneckentempo bewegen wir uns dann innerhalb der Stadt, trotzdem mein lieber Mann, auch als Variantenmuch bekannt, schon sämtliche Alternativen kennt. Parkplätze gibt es kaum mehr, wenn man Glück hat, muss man nur wenige Male um den Block fahren. Und man zahlt jetzt für das Parken mehr, in der Sommerzeit gelten andere Tarife als im Winter. Will man von Villarrica weiter nach Pucon (oder Caburgua), wo sich viele touristische Highlights befinden, braucht man starke Nerven. Normalerweise liegen zwischen den zwei Städten etwa 20km und es lässt sich in 20min fahren. Im Moment braucht man dafür das 4-fache an Zeit – vor allem ab 11 Uhr und am Abend ist der Verkehr schlimm. Daher macht es Sinn, gleich zeitig in der Früh zu fahren oder nach dem Mittag, aber generell versuchen wir mittlerweile, die Stadt zu meiden. Ein etwas auswegloser Gedanke, da wir fast jeden Tag auf irgendwelche Behörden oder in den Baumarkt und somit doch nach Villarrica müssen.

Streichen des Pools

Apropos Bau – wir sind weiter mit unserem Pool beschäftigt, so langsam nimmt er Gestalt an und es fehlt nicht mehr viel! Wir sind total stolz, unser erstes eigenes Projekt, was wir, in erster Linie mein lieber Mann, alleine gemacht und geschafft hat. Gerade wenn man, wie wir, bisher hauptsächlich am Schreibtisch gearbeitet hat, freut man sich doppelt, zu sehen, was man alles selber erschaffen kann.

Die Gästehäuser alleine zu bauen, trauen wir uns natürlich nicht zu – deshalb kamen am Montag die Bauarbeiter und haben mit dem Bau angefangen! Von „Grundstein legen“ kann man hier jedoch nicht sprechen, da wir auf Holzpfählen bauen. Es werden momentan die Löcher angelegt, in welche diese Stützen gesetzt werden und dann geht es hoffentlich Schritt für Schritt voran.

6 Gedanken zu „Sommer in der Stadt

  1. Endlich die nächste Folge – alles wirklich sehr spannend!
    Kann man im See baden -vielleicht nachdem man vorher den
    Vulkan bestiegen hat? Oder ist der eine zu kalt und der andere
    zu heiß? Da sind noch viele spannende Fragen offen!!

    1. Ja, das stimmt! Sie können sich gern für den Newsletter anmelden, dann werden Sie per Mail benachrichtigt, wenn es einen neuen Beitrag gibt.
      Im See kann man wunderbar Baden und jegliche Art von Wassersport betreiben. Auf den Vulkan kann man auch hoch…das steht jedoch noch auf unserer To-Do-Liste 😉 Herzliche Grüße

  2. Wieder ein sehr schöner, interessanter Beitrag.
    Kaum zu glauben, so ein krasser Unterschied vom Winter zum Sommer.
    Ich wünsch euch, dass euer Bauvorhaben noch vor Beginn des „Winterschlafes“ abgeschlossen ist 😉

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