Langsam aber sicher können wir nicht mehr die Wochen zählen, sondern es handelt sich nur noch um ein paar Tage! Immer mehr Leute stellen uns die Frage, ob wir denn aufgeregt sind. Im Moment haben wir gefühlt 1000 Sachen um die Ohren, sind von früh bis spät beschäftigt und fallen am Ende des Tages total erledigt ins Bett. Wirklich Zeit darüber nachzudenken, was wir da grad eigentlich machen, haben wir somit, vielleicht zum Glück, gar nicht. Und so kann sich auch die Aufregung noch nicht so wirklich einstellen, aber die Vorfreude ist definitiv da.

Neben Kisten packen, Ausräumen und sich um die ganze Bürokratie, wie Nachsendeantrag der Post, Versicherungen und Verträge, zu kümmern, verbringen wir einen Großteil unserer Zeit damit, Familie und Freunde zu treffen. Ein Abschiedsfest haben wir nicht organisiert, da wir nicht so gern im Mittelpunkt stehen wollen und wir dann das Gefühl hätten, auf so einem Fest mit allen nur ein bisschen, aber mit keinem so richtig reden zu können. Viel lieber treffen wir uns mit all unseren Lieben nochmal in kleinem Kreis, wodurch die Tage komplett verplant sind und wir mehr gemütlich zusammensitzen, als wirklich an unserem Umzug zu schrauben. Und während wir da so beim Brunch oder Kaffee oder Essen sitzen, reden wir da zwar viel über unser Vorhaben und ein wenig Aufregung stellt sich da schon ein, aber so wirklich kommt es auch da noch nicht in unseren Köpfen an. Denn sobald wir wieder daheim sind, wird der nächste Schrank geleert, das nächste Telefonat getätigt oder der nächste Beutel vakuumisiert. Viele Freunde, und natürlich auch die Familie, sind teilweise aufgeregter als wir, weil sie sich wahrscheinlich auch mehr Gedanken, und sicher auch Sorgen, machen. Gedanklich beschäftigen wir uns momentan nur etwa bis zu der Zeit in Santiago – über alles, was danach kommt, machen wir uns noch gar keine detaillierten Gedanken sondern lassen alles auf uns zukommen. Aber es freut uns natürlich, dass so viele mit uns mitfiebern und uns alle Daumen drücken.

Auch dass wir immer mehr Leute zum vorerst letzten Mal sehen, ist uns schon bewusst und stimmt uns traurig, aber für uns ist es kein Abschied für immer. Unser Rückflug nach Deutschland ist für Mitte Juni geplant und dann haben wir vor, ein paar Wochen in Deutschland & Co zu bleiben. Somit ist es vielleicht auch für alle etwas leichter, wenn man weiß, dass wir uns in einem guten halben Jahr wieder sehen. Bis dahin ist es vielleicht auch zu uns durchgedrungen, was wir da eigentlich getan haben und wie aufregend die Zeit eigentlich im Moment ist!