Juchee, wir haben unser Visum!! Heute Morgen waren wir beim chilenischem Konsulat und alle drei verfügen wir nun über eine entsprechende Seite in unserem Reisepass, der das Visum für Chile enthält! Jedoch war es auch bis hierhin ein etwas kurvenreicher Weg.

Normalerweise benötigt man für die Einreise nach Chile nur einen gültigen Reisepass und man erhält dann bei der Einreise ein Touristenvisum für 90 Tage. So überlegten auch wir, ob es nicht Sinn macht bzw. ausreichend ist, wenn wir erst mal damit einreisen und dann vor Ort das Visum beantragen, was uns zum Arbeiten und einem längeren Aufenthalt berechtigt. Nach einigen Recherchen fanden wir jedoch heraus, dass dieser Prozess in Chile gut und gerne 4-6 Monate dauern kann. Außerdem werden dann vor Ort verschiedene Dokumente benötigt, die ggf. beglaubigt oder übersetzt sein müssen oder nur eine bestimmte Zeit alt sein dürfen. Also am Ende zu kompliziert und mit zuviel Aufwand verbunden.

Somit entschieden wir uns, das Visum für 12 Monate hier in Deutschland beim chilenischen Konsulat zu beantragen. Nach einer Anfrage per Mail erhielten wir eine Liste mit Dokumenten, die dafür erforderlich sind, sowie das Antragsformular selber. Neben Passfotos mussten wir über eine internationale Heiratsurkunde und bei unserem Kleinen per internationaler Geburtsurkunde nachweisen, dass wir zusammengehören. Von jedem von uns war ein Gesundheitszeugnis notwendig und von uns Erwachsenen auch ein polizeiliches Führungszeugnis sowie ein Nachweis über unsere Vermögenswerte. Hört sich alles einfach an, aber wie immer steckte der Teufel im Detail, denn es gab natürlich keine Info, was in welcher Sprache, beglaubigt oder nicht, Apostille oder nicht usw. Und auch das Antragsformular war für uns wieder alles andere als selbsterklärend. Ich hoffte, mit einem Anruf Licht ins Dunkle zu bringen, jedoch ist das chilenische Konsulat in München telefonisch nicht erreichbar. Wenn man die angegebene Nummer wählt, erhält man nur eine Bandansage, die einem erst auf spanisch und dann auf deutsch die Mailadresse durchgibt, über die man Kontakt aufnehmen kann.

Also schickte ich meinen gesammelten Fragenkatalog, mit den Fragen zu den Dokumenten als auch zu fast jedem Punkt des Antragsformulars, per Mail an das an Konsulat. Zum Glück schien der Konsul dies gewohnt und beantwortete umgehend alle meine Fragen. Um wirklich alles richtig zu machen und alle Punkte korrekt auszufüllen, schickte ich noch so einige Mails hinterher und erhielt jedes Mal eine freundliche Antwort, die uns weiterhalf.

Letztendlich hatten wir alles für unser „temporary resident visa“  zusammen und konnten Ende September unsere Unterlagen abschicken. Nur knapp 3 Wochen später erhielten wir die Infos, dass unser Antrag genehmigt wurde und wir nun zu einem bestimmten Termin vorbeikommen konnten, um das Visum abzuholen. Und da waren wir nun heute, unterschrieben noch mal alles, gaben unsere Fingerabdrücke ab und nun ist es erledigt! Wir dürfen mit dem Visum arbeiten und 12 Monate bleiben, dürfen nach einem Aufenthalt, zum Beispiel in Deutschland, damit auch wieder einreisen und können dies dann nach einem Jahr verlängern oder ein permanentes Visum beantragen! Vor Ort müssen wir uns dann noch auf der Polizeistation melden, den Wohnsitz angeben und einen Ausländerausweis beantragen – aber der aufwendigste Schritt mit dem Visumsantrag ist erst mal abgehakt!