Wir wünschen Euch allen von Herzen Frohe Weihnachten und ein paar ruhige und erholsame Stunden im Kreise eurer Lieben!

Für uns ist es das erste Weihnachten „zu Hause“. Tatsächlich waren wir Weihnachten, seitdem wir zusammen sind, und das sind nun schon 10 Jahre, noch nie bei uns zu Hause. Jedes Jahr waren wir irgendwo in der Welt unterwegs und haben Weihnachten in einem anderen Land, meist mit eher wärmeren Temperaturen, gefeiert. Das hat sich auch nicht geändert, als wir unseren Kleinen bekommen haben, so dass er seine bisherigen Weihnachten alle in Südamerika, und immer in Hotels oder Lodges, verbracht hat. Bis zu diesem Jahr hat er das alles auch noch nicht so richtig realisiert, aber dieses Jahr ist er schon ganz aufgeregt und freut sich sehr. Somit wollen wir ihm natürlich ein schönes Fest bescheren.

Hier in Chile wird Weihnachten nicht so sehr thematisiert, wie man es von Deutschland aus kennt. Es gibt natürlich auch überall Weihnachtsbäume, meist jedoch künstliche mit blinkenden, bunten Lichtern, die pünktlich zum ersten Advent aufgestellt werden, es läuft Weihnachtsmusik in den Kaufhäusern und es wird mit Angeboten zu Weihnachten gelockt. Die Adventssonntage werden hier jedoch nicht gefeiert und die Kinder kennen auch keinen Adventskalender oder den Nikolaus. Die größeren Läden haben an Heiligabend bis abends geöffnet, nur am 25. ist hier alles geschlossen und das ist auch der offizielle Weihnachtsfeiertag, der meist mit der Familie verbracht wird. Am 26. geht dann alles schon wieder seinen normalen Gang.

Vielleicht lag es genau daran, dass auch wir, trotz erstem Weihnachten zu Hause, nicht in den oftmals vorkommenden Weihnachtsstress verfallen sind. Die Geschenke hatten wir schon in Deutschland besorgt und somit blieb uns die Rennerei danach erspart. Lediglich das Einpacken hat die letzten Abende, die hier ohne Kind erst relativ spät beginnen, in Anspruch genommen. Da wir einen kleinen, großen Koch- und Bäckermeister haben, haben wir eine kleine Weihnachtsbäckerei eröffnet und ein paar Kekse gebacken. Das war im Gasofen für mich eine völlig neue Erfahrung und irgendwie haben die Kekse statt 15 Minuten eine Stunde gebraucht, aber letztendlich sind sie recht gut gelungen. Aufgrund der geringen Haltbarkeit, hauptsächlich hervorgerufen durch meine zwei Männer, haben wir noch zwei weitere Keksbackrunden eingelegt. Dank des Regenwetters blieb auch viel Zeit zum Basteln, so dass sich unser Weihnachtsbaum über selbst gebastelten und angemalten Weihnachtsschmuck freuen kann. Anders als die Chilenen haben wir den Weihnachtsbaum erst am Heiligen Abend besorgt, was relativ einfach war, da wir nur einmal über unser Grundstück gehen und einen kleinen Baum aussuchen mussten. Mit der Säge wurde er abgeschnitten und dann in einen provisorischen Christbaumständer (ein Plastikeimer gefüllt mit Sand und Steinen) verfrachtet. Das Schmücken machte dann überwiegend das jüngste Familienmitglied, das nun fast vor Stolz und Freude platzt.

Da wir Weihnachten eigentlich immer am Strand sind, durfte auch dieses Jahr ein entsprechender Ausflug nicht fehlen. Diesmal wurde es allerdings eher das Flussufer, welches wir bei uns in der Nähe entdeckt haben und wo man im Sommer richtig toll baden kann. Ja, eigentlich ist in Chile schon Sommer, aber so richtig warm bzw heiß ist es momentan noch nicht. Die Nächte sind mit etwa 5 Grad doch recht kalt und tagsüber werden es nur so um die 20 Grad. Der chilenische Sommer muss also noch Einzug halten. Für unseren Ausflug an den Fluss hat es aber gereicht und gebuddelt werden kann bei jedem Wetter! Auch fühlte es sich mit dem Ofen, den wir daheim wieder anheizten, gemütlich und fast wie eine kältere Jahreszeit an – und damit etwas passender zu Weihnachten.

Danach gab es dann endlich die Bescherung und ein leckeres Essen und mit einem Cuba Libre lassen wir den Tag nun ausklingen. In diesem Sinne – Auf Euer Wohl, Feliz Navidad und Euch allen ein paar schöne Weihnachtsfeiertage!