Die ersten 10 Tage

Die ersten 10 Tage

Die Zeit rast – nun sind wir schon 10 Tage in unserem neuen Haus und es kommt uns vor, als wären wir schon viel länger hier. Glücklicherweise haben wir uns hier alle drei von Anfang an wohlgefühlt und wir leben uns immer mehr ein.

Wohnzimmer mit Blick ins Esszimmer

In den ersten Tagen haben wir schon eine Menge geschafft. So waren wir bei der Polizei, wo sich jeder Ausländer, der hier lebt, melden muss. Das Büro dort war ein kleines Zimmer, wo wir unser Visum vorlegen und unsere Daten angeben mussten. Nach mehrmaligen Versuchen, das Computersystem zum Laufen zu bringen, klappte es dann nach einer guten halben Stunde. Ein Foto war auch erforderlich, welches die Beamtin mit ihrem Handy von jedem von uns machte und dann auf ihren Rechner übertrug. Von der Polizei ging es zum „Registro Civil“, wo wir dann unseren Ausweis, inklusive der schon oft erwähnten RUT, beantragten. Auch da wurde wieder ein Foto von jedem von uns gemacht, diesmal etwas professioneller, und dann Fingerabdrücke genommen – erst von allen Fingern jeder Hand zusammen und dann nochmal jeder Finger einzeln und das von drei Personen. Unnötig zu erwähnen, dass wir knapp eine Stunde dort beschäftigt waren, da die Beamten hier auch eher die gemütlichen Typen sind. Zwischendurch glaubten wir ernsthaft, der Bearbeiter war beim Lesen unserer Pässe eingeschlafen. Der Antrag wird nun zur Behörde in der Provinzhauptstadt Temuco geschickt und es dauert wohl drei bis vier Wochen, bis wir den Ausweis dann abholen können. Ein weiterer Gang führte uns zur Bank, wo sämtliche Sachen, die momentan noch über unsere Firmen laufen, namentlich auf uns übertragen werden müssen. Sobald wir unsere finale RUT haben, können wir dann hoffentlich auch ein privates Bankkonto eröffnen.

Dann haben wir ein Postfach eröffnet, denn wir sind so weit abgelegen, dass kein Postbote zu uns kommt – das Müllauto übrigens auch nicht, der Müll muss von uns etwa 500m zu einer Sammelstelle gebracht werden. Wer mag darf uns also gern ganz klassisch schreiben und wer die moderne Technik bevorzugt: wir haben jetzt in unserem Haus WLAN und können so problemlos per Internet und Internettelefonie kommunizieren! Nachdem wir unsere Handys registriert hatten (ein neues Gesetz in Chile besagt, dass seit September diesen Jahres jedes ausländische Handy angemeldet und registriert werden muss) und diese tatsächlich nach etwa 10 Tagen freigeschaltet wurden, sind wir nun, auch außerhalb von daheim, gut unter den chilenischen Nummern erreichbar.

Der neue Schreibtisch

Ein weiterer Gang führte uns zu der Behörde für Elektrizität, wo wir unseren Strom anmeldeten – zum Glück lief der bisher (fast) ohne Probleme. Leider ganz im Gegenteil zum warmen Wasser. Wie sich herausstellte, waren die Durchlauferhitzer vollkommen veraltet und schafften es nicht, warmes Wasser zu liefern. Das bedeutete, kalt duschen, was uns allen dreien wenig Freude bereitete. Hier ist zwar Sommer, dennoch sind die Nächte mit unter 10 Grad noch recht kalt und die Morgende und Abende entsprechend frisch. Somit hatte der Austausch der Durchlauferhitzer oberste Priorität und seit gestern funktioniert es endlich und wir haben warmes Wasser! Apropos Wasser – die Bohrungen für den Brunnen gingen wie geplant am nächsten Tag weiter und wir haben, wie es berechnet wurde, in etwa 52m ausreichend Wasser gefunden. Dadurch kann nun in den nächsten Tagen ein zweiter Brunnen installiert werden. Von da an sollten wir immer genügend Wasser für uns (in Trinkwasserqualität), den Garten, den Pool und die zukünftigen Gästehäuser haben.

Küche im Haupthaus
Unsere Küche

Im Haus selber sind wir nun mit den wichtigsten Dingen ausgestattet, haben aber festgestellt, dass wir auf dem Dachboden zahlreiche weitere Bewohner haben. Somit musste ein Kammerjäger her, der dort tatsächlich jede Menge Spuren von Mäusen entdeckte. Diese werden nun nächste Woche beseitigt und dann müssen langfristig Mausefallen in Form von Rohrstücken rund ums Haus verteilt werden.

So sind wir bisher gut beschäftigt, irgendwas steht immer an. Wie ein plötzlicher Stromausfall heute Morgen, wodurch auch gleich kein Wasser mehr lief, da die Pumpe dafür natürlich auch mit ausfiel. Innerhalb von ein paar Stunden war das Problem gelöst – von der Stromfirma kam jemand vorbei, stellte den Strom wieder her und Licht und Wasser gingen wieder.

Nächste Woche setzen wir uns mit unserem Bauleiter zusammen und planen die nächsten Schritte – sowohl hier im Haupthaus als auch für den Bau der Gästehäuser.

 

2 Gedanken zu „Die ersten 10 Tage

  1. Ach das ist so wunderbar zu lesen, wie die dinge in anderen ländern ablaufen.finde dennoch, dass ordnung in chile herrscht und die mühlen laufen ausserhalb dtl immer langsammer. Man gewöhnt sich dran und vor allem man passt sich an. Ich sehe die gute kaffeemaschine ist mitgekommen ???.
    Kuss ans andere ende der welt und soooo cool. Lebe Deinen Traum!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert