Alte Bekanntschaften und neue Freunde

Alte Bekanntschaften und neue Freunde

Um sich an einem neuen Ort wohlzufühlen braucht es natürlich auch ein passendes, soziales Umfeld. Auch für uns ist dieser Aspekt sehr wichtig und stand bei der Suche nach dem Grundstück als ein wichtiges Kriterium mit ganz oben auf der Liste. Völlige Einsamkeit, ohne Nachbarn, war, vor allem für mich, nicht denkbar. Auch in Hinblick auf unseren Kleinen haben wir ein Grundstück gesucht, wo es zumindest Nachbarn in Sichtweite gibt. Der nächste Nachbar ist nun etwa 100m entfernt und es gibt mehrere Wohnhäuser in der Nähe. Manchmal sind wir selber noch überrascht, wo sich überall zwischen Bambusbäumen und Brombeerbüschen noch Zufahrtswege zu Häusern verbergen. Wir sind also nicht allein, auch wenn wir weit weg von der Stadt und dem Trubel sind.

Die nächsten Nachbarn

Vor allem für unseren Sohnemann ist es natürlich wichtig, dass er nicht die ganze Zeit nur zu uns Kontakt hat. Denn aus der Zeit, wo er am liebsten nur mit uns Eltern zusammen ist, ist er schon hinausgewachsen. Viel spannender sind natürlich andere Kinder aber auch andere Erwachsene, die sich mit ihm beschäftigen. Daher war es am Anfang super, dass unser Cuidador hier war. Unser Kleiner mochte ihn von Anfang an. Trotz sprachlicher Barrieren haben die beiden immer Seite an Seite gearbeitet und in der jeweils eigenen Sprache auf den anderen eingeredet. Umso bedauerlicher war es natürlich, als unser Cuidador uns dann verlassen hat. Wir haben zwischenzeitlich jemanden neuen gesucht, aber leider hatte sich bisher niemand gefunden. Es haben sich ein paar Interessenten gemeldet, auch Deutsche, aber so richtig gepasst hat es bei keinem. Bis dann vor ein paar Tagen unser alter Cuidador vor der Tür stand und uns mitteilte, dass er gern wieder bei uns arbeiten möchte. Nach vielen Jahren auf dem Land kommt er in der Stadt nicht zurecht und möchte unbedingt wieder her. Da nimmt er es auch in Kauf, dass er seine Familie nur am Wochenende sieht! Welch ein Glück für uns! Uns hat es wieder einmal gezeigt, dass alles seinen Sinn hat und genauso läuft, wie es laufen soll und es schon seinen Grund hatte, warum es mit den anderen Interessenten nicht geklappt hat. Ab Februar haben wir also wieder Unterstützung auf dem Grundstück und unser Kleiner wieder jeden Tag Gesellschaft!

Ein weiterer Glücksfall sind für uns die Nachbarn. Vor dem Kauf wussten wir ja nur, dass hier auch jemand wohnt. Nun hat sich herausgestellt, dass unser nächster Nachbarn eine Familie ist, die ebenfalls zwei Kinder mit 3 und 5 Jahren hat und die das ganze Jahr hier sind – denn viele haben hier nur Sommerhäuser. Diese sind auch noch super nett und genauso froh, dass wir jetzt da sind, wie wir, dass sie da sind, denn bisher war es hier wohl recht einsam! Die Jungs haben schon ein paar Mal zusammen gespielt, wir waren zusammen Baden und Jetski fahren und mittlerweile rufen sie sich regelmäßig über den Gartenzaun. Im Moment müssen wir noch einen Bogen fahren, um sie zu besuchen, wir planen aber eine Tür in unseren Zaun zu machen, so dass die Kinder einfach nur noch über das Feld zu sausen brauchen, wenn sie sich besuchen wollen.

Über das Internet und über unseren Anwalt haben wir auch einige Leute kennengelernt, die deutscher Abstammung oder ebenfalls hierher ausgewandert sind. Viele Deutsche und Österreicher sind Ende des 19. Jahrhunderts hierher gegangen und haben Land erworben. Die deutsche Sprache und Traditionen wurden in den Familien aufrecht erhalten und die Kinder waren alle auf der deutschen Schule, die es in Villarrica gibt, und danach teilweise in Deutschland zum Studieren. Dann sind sie, oft auch mit deutschem Partner/-in, nach Chile zurückgegangen. Somit sprechen hier viele deutsch – unter anderem auch eine Familie, die wir im Supermarkt gesehen und dann einfach angesprochen haben. Seit ein paar Wochen treffen wir sie regelmäßig und da sie drei Kinder zwischen 2 und 6 Jahren haben, ist unser Kleiner sehr glücklich und tobt stundenlang mit ihnen rum. Auch andere Deutsche haben wir schon kennengelernt – ein paar habe ich einfach über die Facebook Gruppe „Deutsche in Chile“ angeschrieben und gefragt, ob wir sie mal treffen können, um sich auszutauschen. Dabei haben wir festgestellt, dass es eine kleine eingeschworene Gemeinschaft ist, wo fast jeder jeden kennt und wo man sich untereinander hilft. Wir sind total dankbar, dass wir so schnell aufgenommen wurden und uns überall Hilfe angeboten wird. Aber nicht nur die Deutschen, auch die Chilenen sind sehr hilfsbereit und so durften wir, vor allem auch über unseren Bauleiter, schon viele nette Leute kennenlernen! Man kennt sich und hilft sich und wir hoffen, auch wir können das irgendwann zurückgeben oder unsere Erfahrungen an andere weitergeben und damit helfen!

Pool-Umbauplanung mit Feierabendbier

Wir sind somit auch in dieser Hinsicht schon ein wenig angekommen und fühlen uns wohl – von Einsamkeit keine Spur! Unser Kleiner spricht schon von seinen neuen Freunden, die er gefunden hat, und auch wir haben Anschluss gefunden und schon das ein oder andere Getränk in geselliger Runde zu uns genommen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert