Unser Sommerurlaub

Unser Sommerurlaub

Aufgrund trauriger Neuigkeuten aus unserer Heimat war es für längere Zeit hier etwas still, aber nun möchten wir Euch doch wieder auf den neuesten Stand bringen und wieder ein wenig über unser Leben berichten.

Im Gegensatz zu letztem Jahr führte uns unser diesjähriger Urlaub nicht nach Europa. Uns fehlte einfach die Zeit, so lange am Stück wegzubleiben und wir wollten mal wieder richtig verreisen. Aber eine Auszeit brauchten wir dringend, hatten wir doch die letzten Urlaube damit verbracht, hier im Südamerika Grundstücke zu suchen und letztes Jahr der Heimatbesuch war auch kein „richtiger“ Urlaub. Und nach den 1,5 Jahren harter Arbeit freuten wir uns mal auf ein paar Tage raus und Entspannung zu dritt. Auch wenn man jeden Tag Leute begrüßt, die bei uns Urlaub machen, so hat man doch unbändige Lust, sich auch mal wieder ins gemachte Bett zu legen und das Frühstück servieren zu lassen 😉

Natürliche Thermen mitten in der Wüste

Somit stand die große Frage im Raum, wo es hingehen soll. Auf jeden Fall ein wenig in die Sonne, wenn wir schon nichts vom deutschen Sommer hatten. Jedoch waren die Flüge nach Mittelamerika recht teuer oder man brauchte, wie in Brasilien, eine Gelbfieberimpfung, was wir unserem Kleinen nicht zumuten wollten. Hinzu kam, dass wir noch immer über kein gültiges Visum verfügen. Mittlerweile hatten wir ja immerhin unser Duldungspapier, jedoch lief das am 30.06. ab, was genau in den Zeitraum fiel, wo wir verreisen wollten. So befürchteten wir, Probleme bei der Einreise zu bekommen oder am Ende mit einem neuen Touristenvisum einreisen zu müssen, wodurch wir womöglich den ganzen Prozess für ein dauerhaftes Visum noch mal neu hätten anstoßen müssen. Somit blieb nur ein Urlaub innerhalb Chiles. Was für ein Glück, dass dieses Land so eine wahnsinnige Nord-Süd-Ausdehnung (fast 5.000km) hat und somit mehrere Klimazonen beheimatet. Während wir hier im Süden die typischen 4 Jahreszeiten haben, ist es im Norden des Landes ganzjährig warm. Somit stand fest, dass wir unsere 12 Tage Urlaub (mehr war aufgrund bestehender Reservierungen nicht drin) dort verbringen.

Rad eines Minenfahrzeugs

Mit einem Zwischenstopp in Santiago und Besuch bei Freunden, ging es von dort weiter nach Iquique, wo wir uns wie immer ein Auto mieteten und damit durch das Land reisten. Der Norden Chiles ist geprägt von Wüste, Wüste und Wüste und vielen Minen, wo sie Salz, Lythium, Kupfer etc. abbauen. Die Jobs in den Minen sind hier gleichermaßen begehrt wie gefürchtet. Die Männer sind oft 14 Tage am Stück von ihren Familien weg und leben während dieser Zeit in speziell errichteten Barracken, mitten in der Wüste. Dadurch dass die Arbeitsbedingungen sehr hart sind und ebenso gefährlich, werden diese Jobs sehr gut bezahlt. Für uns war es skurril zu sehen, in welchem enormem Umfang dort Bodenschätze gefördert werden und wie die Menschen dort leben. Glücklicherweise ist auch da das Meer nicht weit entfernt, die Wüste endet sozusagen im Meer. Sehr zur Freude unseres Sohnemannes, ausgestattet mit seiner Schaufel, verbrachte er Stunde um Stunde am Meer, um zu buddeln, mit den Wellen fangen zu spielen und Schätze zu suchen. Zum Baden war das Wasser für uns zu kalt, für den Kleinen natürlich nicht, und wenn wir nach 5 Stunden Strand so langsam zurück ins Hotel wollten, bekamen wir die Ansage, wir könnten schon mal vor gehen, er kenne den Weg und komme dann nach.

Valle de la luna

Neben ein paar Tagen am Meer ging es auch nach San Pedro de Atacama, was, wie der Name schon sagt, inmitten der Atacamawüste liegt. Dort waren wir zu zweit bereits vor 11 Jahren, aber das Städtchen hat wie eh und je ein besonderes Flair. Von da aus besuchten wir das Valle de la Luna, bestiegen meterhohe Sanddünen und gingen in natürlichen Thermen baden -inmitten der Wüste. Zu diesem Zeitpunkt fand in Chile die totale Sonnenfinsternis statt, ein Ereignis, was im Norden des Landes einen riesigen Hype auslöste. Da wir nicht genau im Zentrum der Eclipse waren, bekamen wir von diesem glücklicherweise nur am Rand etwas mit. Dennoch hätte man von San Pedro eigentlich auch noch eine  85%ige Verdunklung der Sonne sehen müssen. Theoretisch – wenn nicht an diesem Tag eine (und wirklich nur eine) Wolke aufgezogen wäre, die sich zum Zeitpunkt der Sonnenfinsternis genau vor die Sonne geschoben hat. In einem Ort, wo 364 Tage die Sonne von einem strahlend blauen Himmel scheint. Für uns war dies jedoch nicht weiter schlimm, sind wir doch einige Wetterausnahmefälle in unseren Urlauben gewöhnt (wie beispielsweise Regen im Death Valley). Zumal haben wir im Dezember 2020 bei uns in Villarrica eine totale Sonnenfinsternis. Wobei die Chancen, dass wir in diesem Monat keine Wolken am Himmel haben, hier im Süden Chiles recht gering sind. Aber wir haben einige Touristen getroffen, auch einem aus meiner sächsischen Heimat, die nur wegen der Sonnenfinsternis nach Chile reisten. Diese nehmen dann solche Naturspektakel als Anlass, in Länder zu reisen, in die sie sonst nicht gekommen wären und lassen sich auch von ungünstigen Wetterprognosen nicht beeinflussen. So haben auch wir jetzt schon nächstes Jahr zum Zeitpunkt der Sonnenfinsternis all unsere Häuser an eine Agentur vermietet, die diese dann an ausländische Touristen verkauft. Auch beginnen die Gemeinden bereits jetzt mit der Werbung für dieses Ereignis. Wir sind gespannt, wie es dann hier zu dieser Zeit rundgehen wird.

Nach 12 Tagen wunderbarem Urlaub, der nur den Nachteil hatte, dass er so schnell vorbei war, waren wir dann pünktlich zu Beginn der Winterreifen Mitte Juli wieder daheim. Dort ging es dann sofort mit Reservierungen weiter und wir durften Winterurlaubstouristen begrüßen und selber noch 4 Wochen kindergartenfrei genießen.

 

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